Alle Themen der Parkinson Online Akademie werden allgemeinverständlich aufbereitet und sollen insbesondere Betroffenen, deren Angehörigen und interessierten Laien ein tieferes Verständnis der Parkinson-Krankheit und deren Behandlung vermitteln.
Prof. Volkmann beschreibt in seinem Vortrag die Meilensteine in der Erforschung der Ursachen und der Behandlung der Parkinson-Krankheit. Es ist eine spannende Reise durch die 200 Jahre seit der Erstbeschreibung der Paralysis Agitans durch James Parkinson, bei der sogar eine Kriminalgeschichte aus dem Drogenmilieu eine Rolle spielt.
Parkinson-Patienten klagen sehr häufig über Schmerzen und häufig ist dieser Schmerz auch chronisch. Die Patienten haben vielen potentielle Gründe wie Rigor, Akinese und degenerative Erkrankungen des Bewegungsapparats. Sehr wichtig ist aber die gestörte Schmerzhemmung, weswegen neben der Optimierung der Parkinson-Medikamente und den Schmerzmitteln auch Präparate wie Duloxetin zum Einsatz kommen. Der Vortrag stellt die Komplexität der Thematik aus Sicht des Neurologen und Schmerztherapeuten dar und zeigt das diagnostische und therapeutische Vorgehen in einem Fachkrankenhaus.
Aufgrund der Selektivität der dopaminergen Degeneration beim Morbus Parkinson ist die Neurorestauration durch Ersatz der untergegangenen dopaminergen Neuronen bei dieser neurodegenerativen Erkrankung sehr attraktiv. Bisherige Transplantation Studien mit primären humanen embryonalen dopaminergen Nervenzellen belegen das „proof-of-principle“ dieser restaurativen Therapie. Die Präsentation fasst die neuen Daten zur Verwendung von Stamm- und Vorläuferzellen für Zellersatzstrategien beim Morbus Parkinson ebenso zusammen, wie auch neue Befunde zur endogenen dopaminergen Regeneration.
Bei ca. 90% der Parkinson-Erkrankten treten im Verlauf Störungen des Sprechens und/oder der Stimme auf. Da wir soziale Wesen sind, stellt die Fähigkeit zu kommunizieren ein grundlegendes Bedürfnis dar und Defizite in diesem Bereich werden als besonders belastend wahrgenommen. Der Vortrag beinhaltet die theoretischen Grundlagen des Sprechens und der Stimmgebung, sowie deren Beeinträchtigungen und gibt einen Einblick in die logopädische Diagnostik und Therapie.
Beim Schlucken handelt es sich um einen hochkomplexen Vorgang, welcher aufgrund seines feinmotorischen Ablaufs besonders störungsanfällig ist. So erkranken ca. 80% der Parkinson-Patient*innen im Verlauf an sogenannten Dysphagien. Ein pathologischer Schluckablauf birgt eine Vielzahl an Gefahren, da unsere Atemwege dem ständigen Risiko eines Fremdkörpereindringens ausgesetzt sind. In der Logopädie versuchen wir, den Balancierakt aus Lebensqualität und Aspirationsrisiko durch eine ausführliche Diagnostik und Therapie zu meistern. Dieser Vortrag bietet Aufklärung und Informationen für Betroffene und Angehörige.
Die Parkinsonerkrankung kann mit einem geistigen Leistungsabbau einhergehen, der von sogenannten leichten kognitiven Störungen bis hin zur Demenz reichen kann. In diesem Vortrag werden diese kognitiven Störungen mit ihren unterschiedlichen Symptomen und Schweregraden näher erklärt und erläutert, wie man sie in der Klinik diagnostiziert. Behandlungsmöglichkeiten werden aufgezeigt. Es wird auf pharmakologische Therapien, die allerdings nur bei der Parkinson-Demenz angeboten werden können, und vor allem auf kognitive Interventionen eingegangen. Hierzu gehören das „kognitive Training“ und der etwas breitere Ansatz der „kognitiven Stimulation“, und es wird erörtert: Was gibt es? Für wen eignet es sich? Und was bringt es? Schließlich wird die erhebliche Bedeutung eines geistig stimulierenden Alltags für den Erhalt der geistigen Leistungsfähigkeit herausgestellt.
Die Diagnose eines Parkinson-Syndroms erfolgt in erster Linie durch die klinische Untersuchung eines erfahrenen Arztes. Dennoch sind bildgebende Untersuchungen des Gehirns zur Absicherung der Diagnose sowie zur Abgrenzung des Krankheitsbildes gegenüber anderen Hirnerkrankungen hilfreich und notwendig. Der Vortrag gibt einen Überblick über Möglichkeiten und Grenzen der bildgebenden Verfahren in der Parkinson-Diagnostik.
Die Parkinsonkrankheit galt lange Zeit als Beispiel einer neurodegenerativen Erkrankung mit unbekannter Ursache (sog. „idiopathisches“ Parkinsonsyndrom). Heute weiss man, dass ein Teil der Krankheitsfälle erblich ist und auf Mutationen in einem von mehreren Genen zurückgeführt werden kann. Auch in der großen Mehrzahl der nicht-erblichen Fälle spielen genetische Risikofaktoren eine wichtige Rolle. Aufgrund dieser genetischen Erkenntnisse werden heute mutationsspezifische gezielte Therapien entwickelt, die nicht nur die Symptome der Erkrankung lindern können, sondern eines Tages auch den Krankheitsverlauf selbst verlangsamen oder gar stoppen werden.
Im Vortrag wird es vor allem um Neuerungen gehen zum Thema Parkinsonfrüherkennung, warum Parkinson bislang nicht heilbar ist und was man doch tun kann um das Fortschreiten der Erkrankung zu beeinflussen.
In Deutschland können seit März 2017 Patienten mit einer schwerwiegenden Erkrankung Cannabisblüten und –extrakte sowie synthetische Cannabinoide zu Lasten der Krankenkassen verordnet werden. Die Zulassung von medizinischem Cannabis beinhaltet keine Festlegung auf eine Indikation und ist somit auch für Parkinson-Patienten relevant. Laut Gesetz haben schwerbetroffene Patienten sogar einen Anspruch auf Versorgung mit medizinischem Cannabis, wenn übliche Maßnahmen nicht erfolgreich waren oder nicht vertragen wurden oder „eine nicht ganz entfernte Aussicht auf eine spürbare positive Einwirkung auf schwerwiegenden Symptome besteht“. Vor diesem Hintergrund und verstärkt durch Medienberichte fragen zunehmend auch Parkinson Patienten nach Verordnung von Cannabis. Dies stellt die behandelnden Neurologen und Neurologinnen vor eine neue Herausforderung.
Meist kann eine Parkinson-Krankheit allein an der Bewegungsverarmung, der Versteifung und dem typischen Ruhezittern diagnostiziert werden. Zur Absicherung gibt es aber einige sehr zuverlässige Methoden, wie Darstellung des Gehirns im Magnettomographen oder seiner Funktionsstörung. Oft gehen eine Riechstörung, eine Schlafstörung mit Schreien und Schlagen im Traum, Verstopfung und/oder Depression den motorischen Symptomen voran. Die Therapie besteht hauptsächlich im Ausgleich des fehlenden Botenstoffes Dopamin. Diese Aspekte werden ausführlich beschrieben und diskutiert.
Die Corona-Pandemie war und ist von besonderer Bedeutung für die Parkinson-Erkrankung. Zunächst stellt sich die Frage, ob Parkinson-Betroffene einem besonderen Risiko für die Infektion oder für einen schweren Krankheitsverlauf ausgesetzt sind, da ja ältere Menschen besonders von Corona gefährdet sind. Die aktuelle Datenlage hierzu zeigt: Letztlich hängt es wahrscheinlich stark von dem Krankheitszustand und den Lebensumständen ab, ob ein Risiko für einen schweren COVID-Verlauf besteht. Es gibt aber auch einen hoffnungsvollen Ausblick durch den vermehrten und durch die Pandemie beschleunigten Einsatz von telemedizinischen Möglichkeiten.
Die klinische Untersuchung bildet den Schwerpunkt bei der Diagnosestellung der Parkinson-Krankheit. Diese zeigt sich meistens durch die sogenannten Kardinalsymptome wie Tremor (Zittern), Akinese (Bewegungsarmut) und Rigor (Steifigkeit). Von der Ausprägung der Symptome hängt auch die Wahl der Behandlung ab. Entscheidend ist, dass die anfängliche Verdachtsdiagnose nach strengen Kriterien gesichert wird. Das erfolgt z. B. über ein dreistufiges Schema: 1. Diagnose der Erkrankung; 2. Unterstützende Kriterien; 3. Fehlen von Ausschlusskriterien. Nur selten braucht man unbedingt zusätzliche apparative Untersuchungen. Eine frühe Diagnose ist wichtig für zukünftige Behandlungen, die das Fortschreiten der Erkrankung bremsen.
Das operative Verfahren der Tiefen Hirnstimulation stellt nach mittlerweile 30 Jahren ein etabliertes Therapiekonzept für den Morbus Parkinson dar. Dieser Vortrag soll einen Überblick über die Entwicklungen auf diesem Gebiet geben, die vor kurzem oder in Kürze zur Anwendung in Parkinson Patienten zugelassen wurden. In den vergangenen Jahren wurde spannende neue Konzepte entwickelt, wie man die Programmierung dieser Systeme noch effektiver und zielgerichteter durchführen kann. So können heutzutage die behandelnden Ärzte die Lage der Elektroden im Gehirn millimetergenau überprüfen und anhand dieser Informationen entsprechende Programme ohne langwierige Testungen der Patienten planen. Gleichzeitig können Strukturen, die Nebenwirkungen auslösen können, vermieden werden. Die neuste Entwicklung stellen Geräte dar, die krankheitsbedingte Signale im Gehirn messen und ggf. in naher Zukunft die Tiefe Hirnstimulation entsprechend steuern können.
Störungen der höheren Denkfunktionen (z.B. der Aufmerksamkeit, Konzentration, des Gedächtnisses u.a.) kommen im Rahmen der Parkinsonkrankheit häufig vor. Insbesondere im späten Stadium des Morbus Parkinson kann sich eine Demenz entwickeln, die wir als parkinsonassoziierte Demenz (einfacher: Parkinsondemenz) bezeichnen. Allerdings nehmen Patienten mit langer Krankheitsdauer und schweren Bewegungseinschränkungen oft viele, teils hochdosierte Medikamente ein, die ihrerseits die Denkfunktionen beeinträchtigen und wahnhafte Störungen oder Halluzinationen hervorrufen können. In dieser Situation sprechen wir von einem medikamenteninduziertem Delir. Ausgerechnet die Parkinsonpatienten, die ohnehin schon eine Demenz haben, reagieren extrem empfindlich auf Medikamente und neigen zu einem zusätzlichen Delir. In diesem Fall ist die vorsichtige Anpassung (oft Reduktion) der Medikation manchmal eine effektive Maßnahme, um die Denkleistung und Lebensqualität beim fortgeschrittenen Morbus Parkinson zu verbessern.
Schlafstörungen sind eine der häufigsten Beschwerden von Parkinson Patienten. Die Ursachen sind vielfältig. Die Störungen des Schlafes können bedingt sein durch 1) die motorischen und nicht-motorischen Symptome der Erkrankung selbst während der Nacht (Akinese Rigor Tremor, REM-Schlafverhaltensstörung (RBD), Depression, Harnentleerungsstörung, Schmerzen etc.), 2) Therapie-bedingt sein (z.B.: Abklingen der Medikamentenwirkung in der Nacht, Therapie-assoziierte Halluzinationen) oder 3) im Zusammenhang mit einer Komorbidität stehen (z.B. Restless Legs Syndrom). Andererseits stellt die RBD das spezifischste prodromale Symptom für das Risiko, in 10–15 Jahren in mehr als 85 % an der Parkinson-Erkrankung zu erkranken, dar.
Parkinson Syndrom ist nicht gleichbedeutend mit Parkinson Krankheit. Manche Patienten sprechen nicht gut auf die Parkinson Medikation an. Dann handelt es sich in der Regel um ein sogenanntes atypisches Parkinson Syndrom. Hier wollen wir den Fragen nachgehen, woher atypische Parkinson Syndrome kommen, wie man sie erkennen kann, was man therapeutisch tun kann und welche Forschung weiterhin notwendig ist.
Die Frage nach der Fahreignung ist bei Parkinson-Patienten von großer klinischer, rechtlicher und sozialmedizinischer Relevanz. Der Vortrag gibt einen Überblick, welche Symptome die Fahreignung und Fahrfähigkeit bei M. Parkinson beeinträchtigen können, worauf in der Beratung zu achten ist, und welche Möglichkeiten der Arzt hat, wenn ein potenziell oder sicher fahruntauglicher Patient weiter ein Kraftfahrzeug führt.
Prof. Volkmann erläutert in seinem Vortrag die Wirkmechanismen der tiefen Hirnstimulation, umreißt das operative Vorgehen, den Nutzen und die Risiken des Verfahrens und stellt insbesondere dar, für welche Menschen mit Parkinson und zu welchem Zeitpunkt im Krankheitsverlauf eine tiefe Hirnstimulation bevorzugt in Betracht gezogen werden sollte.
Prof. Volkmann erläutert in seinem Vortrag die Einsatzbereiche der Infusionstherapien, erklärt die Unterschiede in der Anwendung, den Risiken und der Wirkweise der beiden Verfahren (Apomorphinpumpe oder kontinuierliche intestinale Levodopa Infusion) und gibt einen Ausblick auf zukünftige Entwicklungen.
Prof. Tönges stellt in seinem Vortrag therapeutische Problemstellungen vor, die im Verlauf der Parkinson-Erkrankung auftreten können. Hierbei sind oft sowohl motorische als auch nicht-motorische Symptome beteiligt. Die verschiedenen Formen der Symptomausprägungen werden bei der idiopathischen Parkinson-Erkrankung, aber auch bei atypischen Formen wie MSA oder PSP dargestellt. Die Beschwerdesymptome können mit medikamentöse
Wenn die Diagnose Parkinson aufgrund einer Verlangsamung von Bewegung, einer vermehrten Steifigkeit und/oder Zittern gestellt wird, ist die Produktion des Überträgerstoffs Dopamin, das für die Bewegung und Beweglichkeit wichtig ist, schon deutlich reduziert. Das liegt daran, dass unser Gehirn sehr lange einen gewissen Verlust von Dopamin kompensieren kann.
Durch Medikamente und tiefe Hirnstimulation können viele Symptome der Parkinson-Erkrankung wirksam behandelt werden. Trotzdem kommt es bei vielen Betroffenen langfristig zu Symptomen, die nicht auf die medizinische Therapie ansprechen. Insbesondere Störungen von Gleichgewicht, Körperhaltung Gehen, Sprechen und Schlucken lassen sich nicht immer ausreichend durch Medikamente bessern. Sport und Übungstherapien werden bei der Behandlung solcher „pharma-resistenter“ Symptome eingesetzt, spielen aber auch in frühen Krankheitsstadien eine wichtige Rolle als Ergänzung zur medizinischen Therapie. Mittlerweile liegen zahlreiche wissenschaftlich fundierte Untersuchungen zu verschiedenen Therapie- und Versorgungskonzepten vor.
Die Parkinson Erkrankung zeichnet sich durch eine Vielzahl von Symptomen aus. Dazu zählen motorische Symptome wie der Tremor, der Rigor und die Verlangsamung der Beweglichkeit, die Hypokinesie, aber auch nicht-motorische Symptome wie Schlafstörungen, Riechstörungen, psychische Störungen. Das klinische Bild des Parkinson Syndroms ist sehr variabel, der Verlauf der Erkrankung unterscheidet sich von Individuum zu Individuum. Nur bei wenigen Parkinson Patienten treten die oftmals gefürchteten Symptome Demenz und Verwirrtheit auf, sie gehören nicht zum typischen Verlauf und sind zum Teil die Folge der medikamentösen Therapie. Durch die Vielzahl der heute zur Verfügung stehenden Medikamente lassen sich die meisten Symptome gut behandeln, der Verlauf der Erkrankung positiv beeinflussen. Die richtige Auswahl der Medikamente ist hierfür entscheidend. Auch wenn die Diagnose für die Betroffenen eine große Belastung darstellt, haben die Möglichkeiten der modernen Medizin die Prognose deutlich verbessert.
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