Parkinson Forschung

Die Parkinson-Krankheit ist bis heute nicht heilbar. Doch dank intensiver Fortschritte in der Forschung ist sie inzwischen gut behandelbar und vielen Menschen mit Parkinson ist es möglich, mit modernen Therapien lange Zeit ein selbstbestimmtes Leben mit geringen Einschränkungen zu führen. 

Ursache, Symptome und Behandlung

Die Parkinson Stiftung konzentriert sich in ihrer Arbeit auf die Früherkennung, Erforschung und Therapie der Parkinson-Krankheit.

Prof. Dr. med. Jens Volkmann

„Die Parkinson Stiftung setzt sich für neue Therapien ein, die nicht nur Symptome lindern, sondern die Krankheit verlangsamen oder heilen können.“

Dabei konzentriert sich die Forschung auf das Verständnis der Ursachen, Symptome und Behandlungsmöglichkeiten dieser neurodegenerativen Erkrankung. Wissenschaftler untersuchen, wie genetische Faktoren und Umweltfaktoren zur Entstehung der Krankheit beitragen können. 

Genetische Studien haben bestimmte Gene identifiziert, die mit einem erhöhten Risiko für Parkinson in Verbindung stehen, wie das LRRK2-Gen. Umweltfaktoren, wie die Exposition gegenüber bestimmten Pestiziden oder Schwermetallen, werden ebenfalls untersucht. Beispielsweise haben einige Studien gezeigt, dass Landwirte und Winzer, die regelmäßig Pestizide verwenden, ein höheres Risiko haben, an Parkinson zu erkranken. Deswegen kann Parkinson seit dem Jahr 2024 unter bestimmten Voraussetzungen als Berufserkrankung in der Landwirtschaft anerkannt werden.

Ursachen und Therapien

Die Parkinson-Krankheit ist durch eine fortschreitende Funktionsstörung und den Verlust von bestimmten Nervenzellen im Gehirn gekennzeichnet. Eine wichtige Rolle bei der Entstehung der typischen Bewegungsstörungen mit einer Verlangsamung und Verkleinerung von Bewegungen, der Muskelsteifheit oder dem Zittern, spielt der Botenstoff Dopamin, der von Nervenzellen in der Substantia nigra (der schwarzen Substanz) des Mittelhirns produziert wird. Er beeinflusst ein Gehirnnetzwerk der Bewegungssteuerung: Fehlt Dopamin, so werden die normalen Bewegungsabläufe abgebremst und Parkinsontypische Symptome entstehen, ist der Dopaminspiegel zu hoch, können unwillkürlich überschießende Bewegungen entstehen. In der Therapie der Parkinson-Krankheit kommen deswegen Medikamente zum Tragen, die den Dopaminmangel im Gehirn ausgleichen und innerhalb enger Grenzen stabil halten, um möglichst normale Dopaminsignale im Gehirn zu erzeugen. Alternativ oder ergänzend zur Dopaminersatztherapie können auch die Gehirnnetzwerke der Bewegungssteuerung direkt stimuliert werden. Dieses Verfahren nennt man tiefe Gehirnstimulation. In einem neurochirurgischen Eingriff werden Sonden im Gehirn platziert, die über ein implantiertes Schrittmachersystem, mittels schwacher elektrischer Impulse die Nervensignale der Bewegungssteuerung regulieren.

Dopamin ist ein wichtiger Botenstoff bei der Entstehung der motorischen Parkinsonsymptome. Viele Menschen mit Parkinson leider aber auch an vielfältigen nicht-motorischen Beschwerden, die teilweise sogar den Bewegungsstörungen lange vorausgehen, wie etwa Ängste, Stimmungsschwankungen, Schlafstörungen, Sexualfunktionsstörungen oder Denkstörungen. Sie sind oft nicht ausreichend durch den Ausgleich des Dopaminmangels zu behandeln und erfordern zusätzliche Behandlungen anderer Neurotransmittersysteme, wie z.B. Serotonin, Acetylcholin oder Noradrenalin, um die Lebensqualität dieser Menschen zu verbessern.

Aktuelle Studien befassen sich auch mit neuen Therapien, darunter medikamentösen Behandlungen, die darauf abzielen, das Fortschreiten der Erkrankung abzubremsen oder gar aufzuhalten. Innovative Forschungsansätze wie die Immunisierung gegen Alpha-Synuklein, die Gentherapie und die Verwendung von Stammzellen bieten vielversprechende Perspektiven und befinden sich im frühen Stadium der klinischen Prüfung an Patienten. Aktuelle Ansätze der Gentherapie fördern die Produktion von Nervenwachstumsfaktoren in den betroffenen Gehirnbereichen, um das Nervensterben abzumildern, während Stammzelltherapien darauf abzielen, verlorene Neuronen zu ersetzen. Erste Studienergebnisse sind ermutigend, aber es sind noch viele Herausforderungen zu bewältigen, bis diese Behandlungen Eingang in die klinische Routine finden werden.

Es gibt vielfältige Hinweise aus der Forschung, dass schon heute Menschen mit Parkinson durch Änderungen des Lebensstils zu einem günstigeren Verlauf der Erkrankung beitragen können: Sport, bewusste Bewegung im Alltag, stabile soziale Kontakte, intellektuelle Herausforderungen im Alltag und eine gesunde Ernährung sind wichtige „schützende“ Faktoren, die durch gezielte Therapieprogramme ergänzt werden können.

Ausblick

Die moderne Parkinsonforschung zielt darauf ab, die molekularen Grundlagen der Krankheitsentstehung zu entschlüsseln und insbesondere die Wechselwirkung von körperlichen Risikofaktoren und Umwelteinflüssen, besser zu verstehen, um neue Behandlungsansätze, aber auch Maßnahmen der Prävention zu entwickeln. Die Wissenschaftler, die an der Gründung der Parkinson Stiftung beteiligt waren, glauben daran, dass wir dank einer rasanten Entwicklung der Methoden in der Gehirnforschung diesen Zielen sehr nah sind und dass eine „Welt ohne Parkinson“ keine Utopie sein muss.

Die Parkinson Stiftung hat es sich zur Aufgabe gemacht, die Parkinson-Forschung auszubauen und zu fördern. Bitte unterstützen Sie uns dabei und spenden Sie jetzt für die Parkinson Stiftung. Gemeinsam können wir der Parkinson-Krankheit ihren Schrecken nehmen.

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