Die Parkinson Stiftung veranstaltet bereits zum 5. Mal im Rahmen des Welt-Parkinson-Tages eine hybride Informationsveranstaltung. Sport und Schlaf sind in diesem Jahr die großen Themen um die sich die Veranstaltung dreht. Ziel ist es, in den Gesprächsrunden und Wissensforen interessante Informationen rund um Parkinson zu geben und den Austausch zu fördern. Ein abwechslungsreiches Programm von Praxiserfahrungen, Neues aus der Forschung und Wissenschaft sowie alltagsnahe Tipps von Expert:innen erwartet die Zuschauer:innen, die im Netz teilnehmen. Die aktive Teilnahme des Publikums ist erwünscht. Über Chatfunktionen können Fragen gestellt werden, die dann in die Sendung eingebracht werden sollen.
Viel Bewegung und guter Schlaf: Was wie ein allgemeiner Gesundheitstipp klingt, ist für Menschen mit Parkinson ein zentraler Bestandteil der Therapie. Darauf weisen anlässlich des Welt-Parkinson-Tags am 11. April 2025 die Deutsche Gesellschaft für Parkinson und Bewegungsstörungen (DPG) e. V. sowie die Parkinson Stiftung hin. Auch wenn Detailfragen in der Forschung zu diesem Thema offen sind, gilt bereits als gesichert: Regelmäßige körperliche Aktivität und ein gesunder Schlaf tragen wesentlich zur Lebensqualität von Betroffenen bei. „Bewegung und Sport sind bisher die einzigen Strategien, um das Fortschreiten der neurodegenerativen Erkrankung abzumildern“, betont Parkinson-Expertin Professorin Dr. Claudia Trenkwalder, Leiterin des Kompetenznetzwerks Parkinson und Bewegungsstörungen und ehemalige Chefärztin der Paracelsus-Elena-Klinik in Kassel.
Zahlreiche Studien der vergangenen Jahre haben gezeigt, dass Bewegung und Sport effektive Möglichkeiten sind, um den Verlauf der Parkinson-Krankheit positiv zu beeinflussen. Dennoch bleibt die Aussagekraft vieler Studien begrenzt – etwa durch kleine Fallzahlen, fehlende Placebo-Kontrolle oder uneinheitliche Methoden. Gleichzeitig wächst das wissenschaftliche Interesse: Während um das Jahr 2000 jährlich rund 20 Studien zum Stichwort „körperliche Aktivität und Parkinson“ erschienen, waren es 2024 bereits 563. „Es besteht ein dringender Bedarf an großen Multicenter-Studien mit einheitlichem Design, um klare Empfehlungen ableiten zu können“, so Professorin Trenkwalder. Bis dahin gelte: „Mindestens drei bis viermal pro Woche intensiv bewegen ist besser als passiv zuschauen!“ Die genaue Art der Bewegung könnte aber zweitrangig sein: „Hauptsache Bewegung“, so das Fazit der von Claudia Trenkwalder, Vorstandsmitglied der Parkinson Stiftung. Mit Ihren diesjährigen Innovationspreisen fördert die Parkinson Stiftung Studien, die sich unter dem Motto #Fight Parkinson mit der wissenschaftlichen Untersuchung von Sport und Bewegung für Parkinson Erkrankte beschäftigt.
Neben den motorischen Symptomen berichten viele Menschen mit Parkinson auch über gravierende Schlafprobleme. Bereits vor der Diagnose treten häufig Ein- und Durchschlafstörungen auf. Später kommen Beschwerden wie nächtliches Wasserlassen, lebhafte Träume, Probleme beim Umdrehen im Bett oder eine ausgeprägte Schlaflosigkeit hinzu. Auch Medikamente können den Nachtschlaf beeinträchtigen – etwa durch Halluzinationen, nächtliche Unbeweglichkeit oder gesteigerte Wachheit.
Aktuelle Studien weisen zudem darauf hin, dass bei Parkinson die innere Uhr (zirkadianer Rhythmus) gestört sein könnte. Ein erholsamer Schlaf ist jedoch nicht nur subjektiv wichtig, sondern auch für die neurobiologische Regeneration des Gehirns entscheidend.
Praktische Hilfen zur Verbesserung der Schlafqualität sind unter anderem elektrisch verstellbare Betten, eine angepasste Schlafhygiene sowie das Reduzieren der Flüssigkeitszufuhr am Abend, um nächtlichen Harndrang zu verringern. „Mit einfachen Mitteln ist es möglich, den Schlafproblemen zu begegnen“ so Professorin Högl. Die Professorin für Neurologe und Leiterin des Zentrums für Schlafmedizin an der Universitätsklinik für Neurologie, Innsbruck erläutert im Rahmen des online-Meetings die Zusammenhänge von Schlaf und Parkinson und gibt Lebensnahe Tipps zum Thema.
In Deutschland leben rund 400.000 Menschen mit der Parkinson-Krankheit. Zu den häufigsten Symptomen zählen eine schrittweise Verschlechterung der Mobilität sowie ausgeprägte Schlafstörungen.